Beinahe jeder kennt „Rope Skipping“ aus der Kindheit. Nur hieß es damals Schnurspringen und war Kindern vorbehalten, die mit ihrem Seil einfach hüpften, wie es ihnen gefiel. Perfektion war nicht gefragt, nur der Spaß zählte. Rope Skipping ist also nicht neu. Statt junger Mädchen erliegen nun harte  Kampfsportchampions, gestählte Crossfit-Athleten und jugendliche Bewegungsstylisten dem Hype des Springens über die Schnur – mit gutem Grund: Rope Skipping entpuppt sich als wahres Multitalent für Ausdauer, Koordination und Kräftigung des ganzen Körpers.

Das tolle am Seilspringen ist, dass man kaum Equipment braucht. Gut gedämpfte Sportschuhe, Sportdress von Under Armour und ein Seil. Seile bekommt man schon zu einem kleinen Preis. Man kann allein springen, zu zweit oder in der Gruppe. Erfolgserlebnisse stellen sich bald ein. Man kann aber auch immer neue Sprungkombinationen erfinden – der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.

Als Gründervater des modernen Schnurspringens gilt der amerikanische Footballspieler Richard Cendali. Erzählungen zu folge wurde er in den 1970er-Jahren von seinem Trainer vor die Wahl gestellt: für die Kondition die Stadionstufen eine Stunde lang rauf und runter zu laufen oder 15 Minuten lang Seil springen. Er entschied sich für das Springen – Rope Skipping war geboren.

Cendali begann gekreuzte Sideswings, Double- und Mehrfachdurchzüge in sein Training einzubauen und das fand großen Anklang. Auch die Fitnessbranche hat das Leistungsvermögen dieses Sports entdeckt. Beim Seilspringen werden doppelt bis dreimal so viele Kalorien verbrannt wie bei klassischem Ergometer- oder Stepper-Training. Es ist so effizient, weil es nahezu jeden Muskel im Körper beansprucht.

Dazu ist es koordinativ extrem anspruchsvoll, was vor allem Kampfsportler schätzen, denen eine schnelle Arm-Bein-Koordination wichtig ist. Eigentlich bietet Rope Skipping in jeder Sportart tolle Trainingsreize, deshalb schwört  auch beispielsweise Ex-Skispringer Thomas Morgenstern auf sein Sprungseil.

Einen weiteren Boom erfuhr das unscheinbare Trainingsgerät mit dem Aufkommen der „Crossfit-Games“ „100 Double-Unders“ – 100 Zweifachdurchzüge- werden dort als offizielle Wettkampfdisziplin geführt. Weil das Springen nicht viel Platz benötigt, kommt außerdem kein urbaner Crossfit-Plan mehr ohne Rope-jump-Sequenzen aus.

Das Sprung-Einmaleins

  • Am Anfang sollte man saubere Basic-Sprünge beherrschen, also beidbeinig ohne Zwischensprung über das Seil springen können – Vorwärts- und Rückwärtsschwünge.

Wichtig: Die Oberarme liegen eng am Körper, der Schwung kommt nur aus den Handgelenken. Die Sprünge sind locker, federnd und nur minimal hoch.

  • Danach beginnt man mit unterschiedlichen Fußbewegungen, wie etwa Forward- oder Sidewards-Straddle und Zehentips sowie Tempowechsel – Variationen mit und ohne Zwischensprung.

Also denk daran – Rope-Skipping ist ein ausgezeichnetes Fitnesstraining, das Abwechslung in deinen Trainingsplan bringt. Außerdem sorgt es für eine extra Portion Spaß beim Workout!