Sport im Winter ist für viele ein heikles Thema: zu kalt, zu nass, zu dunkel – eine Ausrede findet sich immer! Andere wiederum lieben die Einsamkeit und das Gefühl, bei Wind und Wetter gegen die Unbilden der Natur anzukämpfen. Wie schafft man es, sich so zu motivieren, dass die Lust auf Bewegung das ganze Jahr über anhält?

Und – kann das überhaupt klappen?

Max steht morgens um 5:30 Uhr auf, schnallt sich die Stirnlampe um und joggt in den anbrechenden Tag hinein. Noch vor dem Frühstück und lange vor Arbeitsbeginn. Im Sommer sowieso, aber auch im Winter. Die Frage, ob er dazu Lust hat, stellt sich nicht. Sport ist für ihn eine der selbstverständlichen täglichen Aktivitäten wie Essen und Zähneputzen. Sein Tag ist strukturiert,  ohne Sport würde es ihm deutlich schlechter gehen. Motivieren muss sich ein Typ wie Max folglich nicht.

Andere hingegen kommen nicht einmal auf die Idee, sich in der kalten Jahreszeit nach draußen zu bewegen, weil ihnen schlicht die Lust – oder auch das Konzept? – dazu fehlt.

Warum aber eigentlich? Was hat es mit dieser Wundertüte Motivation auf sich? Warum ist sie die Energie, über die manche automatisch zu verfügen scheinen und sich andere allerdings erst hart erarbeiten müssen?

Positives Sporterlebnis erhöht die Motivation

Dr. Maja Storch ist Motivationspsychologin an der Uni Zürich. Bei ihren Vorträgen fragt sie oft, wer gern an Sport denkt. Meist hebt dann nur ein Drittel der Teilnehmer den Arm. Die Mehrheit hat schon beim Sport in der Schulzeit keine besonders guten Erfahrungen gemacht.

Kein Wunder also, dass etwa zwei Drittel von uns, einen wie Max maßlos wegen seiner Energie bewundern. Was macht den Unterschied aus?

On Running Motivation

Gut wäre es, wenn wir es schaffen, Sport mit schönen Erlebnissen aufzuladen. Wer einmal in der Früh über knisternden Neuschnee gelaufen ist, der kann womöglich am nächsten kalten Morgen dieses Glücksgefühl von Erhabenheit wieder abrufen. So lange, bis Sport Routine im Tagesablauf wird und man die damit verbundenen Emotionen wie ein Adrenalin – Junkie immer wieder erleben möchte.

Dass sich Sporttreiben zu einem inneren Bedürfnis auswächst,  mag das angestrebte Ziel sein. In Wahrheit kann aber kein Mentaltrainer versprechen, dass das jeder von uns wirklich hinbekommt. Wer kein angeborenes Sportgewohnheitstier ist, dem gelingt ein kontinuierliches Sportpensum oft erst nach dem Ausprobieren verschiedener Mentalstrategien.

Mit allen Sinnen Bewegung erleben

Um einer wie Max zu werden, ist gar nicht so sehr  Willensanstrengung, Kampf und Disziplin gefragt. Beim Sport benötigt man auch oft den Erlebnischarakter. Zählst du beim Joggen jeden Schritt und schaust ständig auf die Uhr, wie lange es noch ist?

Lenk dich ab! Ein Blick auf die Natur – welcher Nadelbaum riecht so gut? Da, ein Regenbogen!
Wer versucht, mit allen Sinnen zu laufen, der empfindet Sport vielleicht bald nicht mehr als Qual, sondern als Genuss.

Probiere es doch einfach mit der S.M.A.R.T. Methode.

Entwirf eindeutige und realistische Ziele, die du leichter umsetzen kannst.

Motivation nach dem S.M.A.R.T. Prinzip

Profisportler halten sich daran, aber auch Manager – so funktioniert es!

Diese Strategie hilft Managern, große Projekte so anzugehen, dass man sie pünktlich bewältigt. Auch im Sport ist es wichtig, dass individuelle Ziele eindeutig umrissen werden, damit man diese dann auch umsetzt.

Ein Fehler vieler Vorsätze an Silvester: Sie sind völlig unrealistisch und deshalb gleich zum Scheitern verurteilt.
Damit du dich trotz Winterblues weiter bewegst, solltest du dir Ziele stecken, die realistisch und überprüfbar sind, zu dir passen und deren Inhalt sowie der zeitliche Rahmen klar abgesteckt sind.

Ich jogge ab morgen und das den ganzen Februar lang drei Mal in der Woche 20 Minuten vor der Arbeit.

Spezifisch

Ziel ganz konkret formulieren und nicht nur vage sagen: „Ich sollte mehr Sport treiben.“

Messbar

Ganz wichtig: Du solltest überprüfen können, ob du deine Ziele auch erreichst.

Akzeptiert

Überlege dir, ob dein Ziel eigenem Antrieb folgt oder ist es eher von außen vorgegeben? Damit Ziele auch umgesetzt werden, ist deine ureigenste, innere Motivation unerlässlich.

Realistisch

Verlange nicht zu viel, setz dir ein Ziel, das für dich persönlich gut machbar und gut erreichbar ist.

Terminiert

Stecke den Zeitrahmen klar ab! Wann fängst du an? Wie lange wird es dauern?

Es ist nicht leicht, aber glaube mir es wird sich lohnen!