Jede Körperbewegung – egal ob du gehst, etwas hebst, kaust oder lachst – beeinflusst die Länge der Muskelpartien und verändert ihre Spannung. Befinden wir uns im Wachzustand, sollte sich jeder Muskel in einer natürlichen Grundspannung befinden, dem sogenannten Normaltonus, damit wir jederzeit reaktionsbereit sind. Jede körperliche Tätigkeit erhöht den Grundtonus der Muskulatur und lässt ihn nach getaner Arbeit wieder zurücksinken. Oft sind die Muskeln aber überaktiv und können sogar in Ruhephasen nicht abschalten, sodass zwischen An- und Entspannung kaum mehr ein Unterschied besteht.
Eine Verspannung kann durch unterschiedliche Faktoren ausgelöst werden: Ungünstige Körperhaltung am Arbeitsplatz, einseitige Belastung durch Arbeitsgeräte, falsche Bewegung beim Sport oder schwache Muskeln. Neben den genannten Auslösern können auch biochemische Ursachen für eine starke Belastung der Muskeln verantwortlich sein: Übersäuerung, Wasser- oder Nährstoffmangel .
Mit der Yoga-Praxis gehst du einen Weg, der durch die systematische Zusammenführung von Bewegung, Atmung und Konzentration die Anspannungen auflöst. Die gezielten Bewegungen, verbunden mit der aktiven Dehnung, verbessern die Feinmotorik, lösen schmerzhafte Verspannungen und Verkürzungen der Muskeln, steigern ihre Dehnbarkeit und Kraft und verfeinern die natürliche Reaktion auf Belastung und Entspannung. Die Konzentration im ASANA ist ein hervorragendes Mittel, um ganz in der Gegenwart, im Augenblick zu leben. Sie verfeinert die Selbstwahrnehmung, aus der sich positive neue Verhaltensweisen entwickeln – beim Üben ebenso wie im Alltag.
Die verspannten Schultern lockern:
Aufwärmen
Beginn mit behutsamen Schulterkreisen. Steh dafür aufrecht, die Füße sind hüftbreit auseinander, die Wirbelsäule ist gerade. Stell dir vor, an deinem Scheitel befindet sich ein Band, an dem jemand dich nach oben aufrichtet. Die Arme hängen locker neben dem Körper. Nun kreise die Schultern über vorn nach oben und nach hinten. Fang langsam an, und steigere das Tempo bei Bedarf. Nach circa zwölf Kreisen wechsle die Richtung.
Zum Abschluss ziehst du nun beide Schultern gleichzeitig ganz hoch zu den Ohren, um sie dann so weit wie möglich wieder fallen zu lassen. Zunächst langsam, dann ruhig in etwas schnellerem Tempo.
Dehnen
Neige den Kopf seitlich zur rechten Schulter. Du verspürst nun eine Dehnung auf der linken Seite. Wenn du diese Dehnung verstärken willst, ziehe die Finger in Richtung des Handrückens. Ist die Dehnung angenehm, und du möchtest noch einen Schritt weitergehen, leg die rechte Hand behutsam an den Bereich der linken Schläfe und übe leichten Druck aus. Atme tief in die gedehnte Muskulatur hinein. Nach acht Atemzügen löse die rechte Hand vom Kopf und lockere die linke Hand. Mit der rechten Hand drück den Kopf sanft zurück in die Ausgangsposition. Und nun dasselbe auf der anderen Seite, also den Kopf zur linken Seite neigen und so weiter.
Beweglichkeit herstellen
Leg dich nun rücklings auf deine Yogamatte (unsere -> Yogamattenempfehlung ). Stell die Füße auf und lass die Knie zur rechten Seite fallen. Die Arme breitest du weit aus. Mit der nächsten Einatmung bringst du den linken Arm in einem großen Bogen hinüber auf die rechte Seite, sodass die beiden Handinnenflächen sich berühren. Mit der Ausatmung bringst du den linken Arm auf gleichem Wege wieder zurück auf den Boden. Der Kopf ist bei der Einatmung ebenfalls mit auf die rechte Seite gewandert und dreht sich bei der Ausatmung wieder mit zurück auf die linke Seite. Diese ASANAS helfen dir, die Flexibilität der Schultern wiederherzustellen und massieren sanft die Schulterblätter.
Nun geh in den gestreckten Sitz. Die Beine sind lang nach vorn ausgestreckt, die Zehen zeigen zu den Knien. Heb nun beide Arme gestreckt nach vorn, sodass sie parallel zum Boden und deinen ausgestreckten Beinen sind. Achte darauf, die Schultern locker zu lassen und nicht hochzuziehen. Die Handinnenflächen zeigen nach unten. Mit der nächsten Einatmung, drehst du dich zur rechten Seite, indem der rechte Arm einen Halbkreis nach hinten beschreibt und somit den Brustkorb öffnet. Der Kopf geht mit der Bewegung mit. Mit der Ausatmung bringst du den Arm wieder zurück in die Mitte. Mit der nächsten Einatmung drehst du den linken Arm nach hinten auf. Mit der Ausatmung kommst du wieder in die Ausgangsposition.
Wiederhole beide Seiten acht bis zwölf Mal.
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