Du hast dir wieder einmal vorgenommen, zwei Mal pro Woche morgens zu laufen – und es hat nicht funktioniert. Schieb die Schuld nicht auf den inneren Schweinehund – frag besser deine innere Uhr!
Ich liebe es, früh am Morgen zu laufen. Mein Tag beginnt meistens um 6 Uhr in der Früh. Trotzdem würde ich nie jemanden dazu überreden ebenfalls um 6 Uhr durch die Landschaft zu joggen. Wer um 6 Uhr morgens läuft, sollte sich dabei wohl und gesund fühlen.
Erschöpfung oder Unwohlsein sind dagegen Zeichen, dass die Uhrzeit nicht zum Sport passt.
Wie wir uns fühlen, wird maßgeblich von unserer inneren Uhr beeinflusst. Dem „Nucleus suprachiasmaticus“, einer Neuronengruppe im Zwischenhirn, die über den Sehnerv Informationen über Helligkeit und Dunkelheit erhält, kommt dabei eine besondere Bedeutung zu.
Er bestimmt unseren Tag- und Nachtrhythmus und hat zusammen mit dem Schlafhormon Melatonin und dem Wachhormon Serotonin Einfluss auf unsere Leistungsfähigkeit.
So haben die meisten Menschen im Laufe eines Tages zwei Leistungshochs – einmal vormittags zwischen 9 und 11 Uhr und dann wieder zwischen 16 und 19 Uhr. Theoretisch wäre dies auch die beste Zeit, um aktiv zu sein. Doch zumindest von Montag bis Freitag ist dies für Berufstätige schwierig. Wer Sport betreiben will, kann dies eigentlich nur morgens oder spätabends machen.
Welche Variante am erfolgversprechendsten ist, hängt von der inneren Uhr ab, und diese kann bei jedem anders ticken. Forscher unterscheiden zwischen dem Typ „Lerche“, der als Frühaufsteher vor allem in der ersten Tageshälfte leistungsstark ist und der „Eule“, die eher am Nachmittag und Abend aktiv wird.
Für die Motivation, Sport zu treiben, spielt der eigene Biorhythmus eine große Rolle. Zu einer gefühlt passenden oder richtigen Uhrzeit kann man sich eher aufraffen, als wenn man ohnehin müde ist und sich kaputt fühlt. Das heißt, wer also ohnehin morgens größere Probleme hat, aus dem Bett zu kommen, tut sich mit einem morgendlichen Sportprogramm ungleich schwerer als jemand, der nach dem ersten Klingeln des Weckers bereits hellwach ist.
Umgekehrt scheitern viele beim Feierabend-Workout trotz guter Vorsätze und Argumente – einfach, weil sie zu müde sind.
Zu erkennen und zu akzeptieren, dass man nun mal eine Lerche oder eine Eule ist und sich dementsprechend für eine morgendliche oder abendliche Laufrunde entscheidet, scheint die Erfolgsquote zu erhöhen. Wer dagegen ständig gegen seine innere Uhr anläuft, wird selten glücklich.
Dennoch sollte man es sich aber auch nicht zu leicht machen und die innere Uhr als Ausrede missbrauchen. Denn die vermeintlich optimale Trainingszeit – z.B. Sonntags um 12 Uhr – kann auch schlicht mit Gewohnheit zu tun haben. Und nach meiner ganz persönlichen Erfahrung kann auch eine „Lerche“ abends Spaß beim Sport haben!
Also denk daran – für die Motivation, Sport zu treiben, spielt dein eigener Biorhythmus eine große Rolle!!!